Die Situation

SV Laim steigt aus Hallenprojekt aus

Aufsichtsrat und Vorstand des SV Laim haben beschlossen, aus dem geplanten Hallenneubauprojekt auszusteigen. Der Vereinsausschuss wurde dazu auf der Sitzung am 12.10 informiert. Derzeit laufen Gespräche mit der Lukas-Schule und den zuständigen Stellen, Behörden und Förderern wie die Abwicklung erfolgen könnte.
Ausschlaggebend für den Ausstieg sind die sich grundlegend geänderten Rahmenbedingungen im Vergleich zu Beginn der Planung und die derzeit nicht kalkulierbaren Kostenrisiken aufgrund von Corona-Folgen, Energiekrise, Zinssituation und weiteren Unwägbarkeiten. Die Beurteilung all dieser Faktoren hat dazu geführt, dass Aufsichtsrat und Vereinsvorstand des SV Laim keine Chancen sehen, das Projekt ohne Gefährdung der wirtschaftlichen Lage des Vereins zu realisieren.  Die Gremien haben daher beschlossen, aus dem Projekt auszusteigen.

Grundzüge des Neubauprojekts mit der LS-Schule vereinbart (Stand 27.10.2020)

Der Sportverein und die Lukas-Schule haben sich Anfang Oktober auf die wesentlichen Grundzüge zur Durchführung des Neubauprojekts „Gotthardstraße“ in einer Absichtserklärung geeinigt. Die Durchführung steht unter dem Vorbehalt noch zu beantragender Förderungen durch die Landeshauptstadt München, dem Freistaat Bayern, hier dem Bayerischen Landessportverband, und der Regierung von Oberbayern. Die Absichtserklärung skizziert die wesentlichen Eckpunkte einer Kooperation zwischen Sportverein und Schule.

Ausgangslage

Die Landeshauptstadt München wächst. 300.000 Menschen sollen von 2018 bis 2035 zusätzlich in der Stadt leben (Quelle: Bevölkerungsprognose 2015 bis 2035 der Stadt München). Über 20.000 zusätzliche Schulplätze werden benötigt und auch der Bedarf an Sporthallenkapazitäten für das Sport- und Freizeitangebot steigt stetig.
Der Stadtbezirk Laim mit seinen derzeit ca. 57.100 Einwohnern muss sich ähnlichen Herausforderungen stellen. Die Dichte der Besiedlung ist enorm und Bedarf einer umsichtigen Planung.
Quelle: https://www.ba-laim.de/laim/
Der SV München-Laim ist als lokal geprägter Sportverein stark verwurzelt im Stadtteil. Seine Tradition und Historie ist älter als 110 Jahre. Über 80% der Vereinsmitglieder sind in Laim wohnhaft. Der Sportverein ist durch seine Geschichte & Entwicklung stark mit der städtebaulichen Entwicklung des Stadtteils verbunden. Der Sportverein verzeichnet seit 10 Jahren einen enormen Mitgliederzuwachs. Dies hat vor allem drei Gründe: Der realisierte Neubau (3fach Sporthalle) zusammen mit den privaten Lukas-Schulen ermöglicht genauso attraktive Sportanlagen für die Mitglieder wie die Nutzungsmöglichkeit der städtischen Freisportanlage an der Riegerhofstr. und die ehrenamtliche Arbeit der Sportabteilungen und der Trainer ist ausgezeichnet und attraktiv. Die verkehrstechnische Lage, zentriert in Laim, hält die Wege für die Vereinsmitglieder kurz.
Mittlerweile liegen Mitgliederzahlen fast drei Mal so hoch wie beim Einzug in die Sporthalle im Jahr 2010. Zusätzlich zur jetzigen Halle mietet der Sportverein städtische Sporthallen der Landeshauptstadt an, um sein Sportangebot qualifiziert anzubieten.
Auch der Kooperationspartner die privaten Lukas-Schulen wachsen. Auf einen freien Schulplatz kommen in der Regel zwei bis drei Interessenten. Die Nachfrage nach einer wertegebundenen Ausbildung an einer christlichen Schule nimmt zu.

Planung

Aufgrund der Ausgangslage soll die Kooperation zwischen dem SV Laim und den Lukas-Schulen fortgesetzt werden. Eine weitere moderne 3fach Sporthalle inklusive Nebenräumen, in der Erde ganz versenkt, soll in Wechselnutzung errichtet werden. Die Sporthalle wird eingebettet in einen funktionalen Schulkomplex mit ca. 20 Klassenräumen zur Nutzung einer Grundschule und der Erweiterung für eine weiterführende Schule. Der neue Komplex soll sich nahtlos in das Gesamtbild des Bestandsgebäudes unter Rücksichtnahme der nachbarlichen Bebauung einfügen.

Vorteile

Sportverein & Schule schaffen mehr Raum für Sport & Bildung: Mehr Hallenkapazitäten für den SV Laim. Da die jetzige 3fach-Sporthalle den nachgefragten Sportbetrieb nicht mehr aufnehmen kann (Aufnahmestopp in verschiedenen Bereichen), soll mit einer zweiten Sporthalle weitere Kapazität geschaffen werden.
Hallenkapazität für die Lukas-Schulen: Für den Schulbetrieb ist die jetzige Sporthalle ebenfalls zu klein. Die Schüler aus der 500 Meter entfernten Lukas-Realschule (Helmpertstraße) können zu Fuß die Gotthardstraße gut erreichen.
Schulkapazität: Es kann zusätzlich notwendige Schulkapazität angeboten werden.

Realisierung

Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan wird seit 2019 zusammen mit dem Planungsreferat der Landeshauptstadt initiiert. Ein Architektenentwurf für die Bebauung liegt vor.
Der funktionale Schulkomplex fügt sich gut in den vorhandenen Raum des Grundstücks an der Gotthardstr. ein. Die einheitlichen Qualitätstandards sowohl nach Außen als auch nach Innen zum Bestandsgebäude sind gegeben. Der Neubau soll über das Bestandsgebäude in der Riegerhofstraße erreicht werden. Die unterirdische 3fach-Sporthalle soll mit der bisherigen verbunden werden.
Die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (U-Bahn, Busse, Straßenbahn und S-Bahn) ermöglichen eine vertretbare zusätzliche Verkehrsbelastung.